Wissen Sie, wieviele Entscheidungen Sie gestern getroffen haben? Im Durchschnitt treffen wir 20.000 Entscheidungen täglich. Über die meisten machen wir uns keine Gedanken, sondern treffen sie einfach. Das fängt mit dem Aufstehen an, geht über den Weg zur Arbeit, Schule oder Supermarkt und endet mit dem Licht ausschalten, wenn wir schlafen gehen. Es sind die unzähligen, unbewussten Entscheidungen. Diese Beschlüsse treffen wir „aus dem Bauch heraus“. Und dann gibt es Entscheidungen, deren Beschluss wir im Kopf treffen.
Die Entscheidungen
Ein kleiner Teil dieser täglichen Entscheidungen treffen wir bewusst. In welches Restaurant gehen wir heute Abend, was wollen wir studieren oder die Entscheidung, regelmäßig in ein Sportstudio zu gehen. Hierbei ist zu unterscheiden, wie groß die Hürde ist, diese Entscheidung zu „revidieren“. Sie haben sich für ein Restaurant entschieden und dort einen Tisch reserviert. Die meisten Menschen haben jetzt eine moralische Verpflichtung, den Termin einzuhalten. Noch größer ist diese Verpflichtung, wenn man sich für einen neuen Arbeitgeber entschieden hat.
Das Ziel, das Motiv
Hinter jeder Entscheidung steht ein Ziel. Das kann sein, etwas zu erreichen, etwas zu vermeiden oder den jetzigen Zustand beizubehalten. Es ist das Motiv. Der Grund, warum ich ins Restaurant gehe. Ich möchte dort den Menschen treffen, mit dem ich meine Zukunft verbringen will oder ich möchte vermeiden mit einem knurrenden Magen ins Bett zu gehen. Vielleicht bleibe ich auch zu Hause, weil es hier gerade so gemütlich ist und ich nicht durch die Kälte gehen will. Das Motiv ist die Zündung für eine Handlung.
Die Entscheidung, zwei Mal in der Woche in ein Sportstudio zu gehen, ist eine Abmachung, die ich mit mir selbst getroffen habe. Es ist keine weitere Person betroffen und ich kann von Mal zu Mal wieder entscheiden, ob ich heute hingehe oder faul auf dem Sofa liegen bleibe. Was fehlt mir, um die Entscheidung in eine Handlung zu bringen?
Die Entschiedenheit von Entscheidungen
Um eine Entscheidung umzusetzen, benötigt es Entschiedenheit. Ich habe mich für etwas entschieden und setze es konsequent um. Entschiedenheit ist der emotionale Träger einer Entscheidung. Sie sorgt dafür, sich der Sache ganz zu widmen. Sie ist fokussiert auf das Ziel und verleiht Kreativität und Produktivität. Kreativität, um Herausforderungen zu meistern. Produktivität, ist das Verhältnis von Output zu Input.
Stellen Sie sich vor, sie besäßen ein Boot. Dies befindet sich ein einem kleinen Jachthafen. Es ist mit mehreren Tauen am Anleger befestigt. Nun treffen Sie die Entscheidung, einen Törn nach Helgoland zu unternehmen. Was müssen Sie tun? Sie starten den Motor und lösen alle Leinen, die ihr Boot an dem Anleger festhalten. Bleibt nur ein Tau am Poller, wird Ihre Entscheidung nicht umgesetzt werden können.
Der Treibstoff
Ihre Entschiedenheit ist der Treibstoff für ihren Erfolge, Helgoland zu erreichen. Sie sorgt dafür, dass Widerstände überwunden werden. Vielleicht sagt ihre innere Stimme: „Ach, so toll ist Helgoland auch wieder nicht. Bleibe ich doch lieber hier.“ Oder es kommt leichter Wind auf und sie sagen sich: „Ich würde ja gerne fahren, aber vielleicht wird der Wind noch stärker. Ich gehe lieber auf Sicherheit.“ Wir halten uns Hintertürchen offen, sind skeptisch oder vielleicht sogar ängstlich. Entschiedenheit ist die Energie und Klarheit, mit der wir unsere Vorhaben umsetzen.
Hier kämpfen Verstand gegen Gefühle. Es ist, wie zwei kleine Männchen, die auf unseren Schultern sitzen und uns permanent ins Ohr quatschen. Wir können unsere Emotionen nicht unterdrücken. Wichtig ist es, diese wahrzunehmen. Da wir unsere Emotionen gut in Bildern beschreiben können, nehmen Sie sich dies Bild und machen daraus ein positives, kraftvolles Bild und formen dann daraus einen Satz. Ein Beispiel, das an unsere Geschichte angelehnt ist: „Ich nutze geschickt die Winde, um mein Ziel mit Leichtigkeit zu erreichen.“
Es gibt Entscheidungen, die in erster Linie nur uns betreffen. Und es gibt welche, die mehrere Personen berühren. Wenn Sie Führungskraft sind, werden Sie Entscheidungen treffen, die auf 3, 10, 150 oder mehr Mitarbeiter Einfluss haben. Es ist wichtig, möglichst viele Mitarbeiter „mitzunehmen“. Ausserdem bedarf es ihrer Entschiedenheit, dass der Beschluss auch nach drei Monaten umgesetzt wird.
Die Verabschiedung
Wie entschieden jemand ist, merken wir oft schon an der Sprache. Haben Sie das schon mal gehört: „Ich würde es ja gerne umsetzen, aber ich habe keine Zeit.“ Oder: „Ja, das würde ich ganz gerne machen.“ Hier schwingen Skepsis, Angst, Befürchtungen u.ä. mit. Das wirkt unsicher, nicht entschlossen.
Es geht hier nicht darum, zu hinterfragen, ob die Entscheidung die Richtige ist. Das wissen wir sowieso erst in der Zukunft. Es geht um die Umsetzung. Es gibt kein vielleicht, eventuell, mal schauen oder ähnliches.
Begraben Sie „Ja, aber…“. „Eigentlich…“ ist gestorben. Streichen Sie diese Weichmacher aus Ihrem Wortschatz. Sich davon zu verabschieden macht frei. Verbannen Sie „möchte“, „könnte“, „sollte“ und „vielleicht“. Werden Sie klar. Im Denken und im Handeln.
In der Regel verabschieden sie sich von etwas, um was Neues zu bekommen. Sie haben sich entschieden und setzen ihre Entscheidung entschieden um. Lösen sie die Leinen, schließen sie die Hintertürchen. Es gibt nur noch eine Richtung. In Richtung ihres Ziels. Das bedeutet nicht, sich unnötig in Gefahr zu bringen. Vielleicht müssen sie den Kurs ändern und eine andere Route fahren. Doch sie bewegen sich und sind nicht im Stillstand. Sie verlassen ihre Komfortzone und steuern auf ihr Ziel zu. Ihre Handlungen sind fokussiert und sie setzen alles daran, ihr Ziel zu erreichen.
Die Messgröße
Entschiedenheit ist mehr als einen Gedanken zu haben. Es ist etwas, was man an ihren Handlungen sieht. Daran werden wir gemessen. Um so mehr Entscheidungen sie mit Entschlossenheit umsetzen, um so „stärker“ werden Sie. Um so größer wird ihre Sicherheit. Ihre Selbstsicherheit wird gestärkt. Die Nicht-Umsetzung unserer Entscheidungen schwächt uns.