Viele Angestellte in Deutschland sind mit ihrem Chef unzufrieden. Sie verlieren das Vertrauen. Das Wichtigste in einer Zusammenarbeit. Laut einer Umfrage von „CEB Global Talent Monitor“, machen 85%! der Angestellten, Dienst nach Vorschrift. Obwohl die Mitarbeiter gefrustet sind, wollen nach dem Bericht 45% bei ihrem jetzigen Arbeitgeber verharren (Vgl. Wirtschaftswoche vom 21.12). Bei fast der Hälfte der Angestellten (46%) ist der Vorgesetzte der Auslöser für Stress und Frust. Das macht sich sicherlich auch in dem Krankheitsstand bemerkbar, da solch ein Gefühlszustand auf Dauer auf die Gesundheit schlägt. Hier kann eine Feedbackkultur deutlich zur Motivation und Zufriedenheit beitragen.
Wenn man diesen Zustand ändern möchte, kann man das aus zwei Richtungen tun: zum einen können wir bei den Führungskräften ansetzen, zum anderen bei den Mitarbeitern. Was kann ein Angestellter nun tun? Da viele, aus Angst vor einer ungewissen Zukunft bei einem neuen Arbeitgeber, nicht wechseln wollen, können Sie nur ehrlich zu ihrem Chef sein. Doch Vorsicht: hier kommt es auf die Art und Weise an, wie ich Kritik äussere. Diese sollte nicht ein Angriff auf die Person werden, sondern nur die Handlung kritisieren.
Um hier die Wertschätzung zu bewahren und einen möglichst grossen Erfolg auf eine Änderung zu erzielen, sollte man gewisse Kommunikationsmethoden beherrschen. Ich empfehle hier das Feedback. Die Aufgabe auf Seiten des Arbeitgebers sehe ich darin, eine Feedbackkultur zu errichten, die gelebt wird. D.h., dass die Angestellten hierin geschult werden. Das bezieht sich natürlich auch auf die Chefs, denn diese müssen die Feedbackkultur vorleben. Wir beschäftigen uns seit Jahren mit diesem Thema und haben hier sehr gute Erfolge.
Die zweite Richtung zielt auf die Führungskräfte ab. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten fachlich sehr gut sind. Doch wenn die Vorgesetzten bei vielen Mitarbeitern für den Frust verantwortlich sind, sind hier die Unternehmen gefragt, Qualifizierungsmaßnahmen durchzuführen und nachzuhalten. Aus meiner Erfahrung funktioniert dies am besten mit Trainings in Verbindung mit Coachings. Die Kosten für solche Maßnahmen sind, aus meiner Sicht, gut investiertes Geld. Nutzen Sie eine ehrliche und wertschätzende Kommunikation und Sie werden schnell erste Erfolge sehen: Mitarbeiter werden ein höheres Engagement zeigen, eine höhere Identifikation mit dem Unternehmen haben und mit Spaß mehr Engagement zeigen. Ihnen wünsche ich einen guten Rutsch in ein erfolgreiches, neues Jahr.
Werner von Rappard