Haben Sie ihrem Kind oder ihren Kindern schon mal gesagt: „Du musst jetzt deine Komfortzone verlassen?“. Ich jedenfalls brauchte unseren Kindern nie sagen, dass sie jetzt ihre Komfortzone verlassen müssen, um das Laufen zu lernen. Sie haben es einfach gemacht. Und selbst, als sie Anfangs mehrfach hingefallen sind, standen sie immer wieder auf. Das war auch mit dem Sprechen, Fahrradfahren, Schwimmen usw. Kinder wollen sich entwickeln. Und viele Erwachsene wollen das nicht?
Unternehmensbewohner leben in der Komfortzone
Wir alle kennen sie in den Unternehmen: Menschen, die die Organisation bewohnen, ohne daran oder an sich arbeiten wollen. Die es sich bequem gemacht haben und keinen Grund sehen, wieso jetzt etwas anders gemacht werden soll. Wieso sollen sie jetzt aufstehen, um das Laufen zu lernen. Im Gegensatz zu Kindern haben wir unsere Neugier und unsere Abenteuerlust verloren. Der Peter Pan, der einmal in uns wohnte, ist bei den Unternehmensbewohner verschüttet worden. Das Leuchten in den Augen ist nicht mehr da. Dabei ist das ganze Leben ein reines Abenteuer, welches wir gestalten dürfen. Es ist unser Abenteuer.
Ein Praxisbeispiel
Ich durfte in letzter Zeit mit zwei Gruppen eines Vertriebsinnendienstes eines international agierendem Unternehmen arbeiten. Das Thema des Workshops: Telefonakquise. Waren die MitarbeiterInnen bisher gewohnt, Bestellungen am Telefon anzunehmen, sollten Sie jetzt lernen, wie man eine telefonische Kaltakquise macht. Ziel war es, mit dem Geschäftsführer einen Termin zu vereinbaren. Vielleicht können Sie sich vorstellen, wie groß zunächst die Ablehnung war. Da sitzen nun bis zu zwölf TeilnehmerInnen für zwei Tage in einem Seminarraum, zu einem Thema, worauf sie gar keine Lust haben, bis hin zur Angst. Letztendlich hat sich jeder darauf eingelassen. Am Ende wollten viele gar nicht mehr aufhören zu telefonieren. Alle hatten ein Erfolgserlebnis, auch wenn sie zwischendurch mal hingefallen sind.
Erfolgsfaktoren beim Verlassen der Komfortzone
Was zum Erfolg beigetragen hat? Der Spaß, die entstandene Gruppendynamik, die Vorbilder und schlussendlich der persönliche Erfolg. Im Gegensatz zu Kindern, brauchen wir Erwachsenen manchmal jemanden, der in uns die Abenteuerlust und die Neugier wieder weckt und die Angst nimmt. Am Ende herrschte so viel Power und Dynamik in der Gruppe, wie ich es nicht erwartet hätte. Manche hatten Fähigkeiten an sich entdeckt, die sie bisher nicht kannten.
Mach es Dir nicht bequem
Wer sich auf einen Weg macht, kann nicht gleichzeitig bequem auf seinem Lebenssofa liegen. Fangen wir wieder an, Dinge zu erforschen und zu hinterfragen. Fangen wir am besten bei uns an, um beispielsweise zu verstehen, warum wir in manchen Situationen so und nicht anders reagieren. Um zu erforschen, welche Fähigkeiten noch in uns stecken, damit wir uns entfalten können. Leben ist manchmal unbequem. Und das ist auch gut so. Wenn das Leben zu Ende ist, können wir auf unserem Sofa liegen bleiben.
Ich wünsche Ihnen nun die schönste Abenteuerreise im Unternehmen.