Selbst, wenn sie keine Entscheidungen trifft, keine Mitarbeitergespräche führt oder auch keine Meetings abhält. Das liegt an den Erwartungen der Mitarbeiter, die eine Führung einfordern. Denn per Titel und Position hat die Person die Aufgabe vom Unternehmen übertragen bekommen, zu führen. Daher sollte sich jedes Unternehmen fragen, ob die Ziele erreicht wurden, aufgrund einer guten Führung oder ob sie auch ohne Führung erreicht worden wären. Leadership ist eine situative Aufgabe auf der Beziehungsebene. Und Beziehungen gestalte ich durch Kommunikation. Mitarbeiterkommunikation ist das Herzstück der Führung.
Eine Führungskraft kann nicht nicht führen.
Grundlage der Mitarbeiterkommunikation
Die Grundlage für eine effektive und zielgerichtete Führung, bekommt man zwar als Vorschusslorbeeren, muss man sich aber dennoch verdienen. Denn Vertrauen und Respekt ist kein Geschenk. Es geht weniger um eine Willensdurchsetzung, auch wenn diese manchmal notwendig ist, als viel mehr um ein Überzeugen. Denn MitarbeiterInnen müssen nicht mit allen Entscheidungen konform gehen, doch sie sollen sie respektieren und akzeptieren können.
Um MitarbeiterInnen zu führen, muss ich kommunizieren. Andernfalls findet keine Führung statt. Und wie bereits Watzlawick sagte: “Man kann nicht nicht kommunizieren.“ In Interaktion trete ich durch das, was ich sage, zeige und wie ich handle.
Kommunikation ist das Herzstück der Mitarbeiterführung. Ohne dieses Herz ist gibt es keine Führung. Sie ist tot. Und auch wenn wir im Zeitalter der Digitalisierung leben, so ist das persönliche Gespräch die Aorta der Kommunikation. Die Informationen, Aufgaben, Ideen, Anweisungen und Rückmeldungen in die notwendige Richtung transportiert. Nur, wenn ich meine Führungskraft gut kenne und einschätzten kann, ist es mir möglich die Informationen in einer Mail oder einem Chat korrekt zu deuten
Jede Führungskraft hat das Ziel, MitarbeiterInnen zu bewegen, und zu befähigen. Damit sie Ergebnisse erzielen oder Aufgaben erfüllen können. Das bedeutet, Vorgesetzte unterstützen bei der Entwicklung.
Ziele:
- Motivation steigern bzw. Demotivation vermeiden
- Integration in das Team und Unternehmen
- Identifikation mit dem Unternehmen, den Zielen und der Aufgabe
- Klima des Wohlfühlens schaffen
- Schaffung einer Kommunikationskultur (Offenheit, Fehlerkultur etc.)
- Rahmenbedingungen setzen (Rückmeldung, Erreichbarkeit etc.)
- Handlungen verändern, verstärken oder beibehalten
Es geht also um zwei Punkte: die Informationsvermittlung und die Informationsroutine
Daraus ergeben sich folgende Anforderungen an die Kommunikation:
- Einstellung gegenüber der Person
- Verständlichkeit & Klarheit
- Glaubwürdigkeit & Ehrlichkeit
- Konsequenz
- Aktualität
- Verlässlichkeit
- Selbstoffenbarung
- Kontinuität
- Verbindlichkeit
- Medienwahl
Im Zeitalter der Digitalisierung wird die Medienwahl immer wichtiger. Mitarbeiterkommunikation findet nicht nur in dem persönlichen Gespräch oder per Mail statt. Wir nutzen beispielsweise Newsletter, Handys, Videokonferenzen, Videotelefonie, Messenger und Chatrooms.
Kommunikation und Führung findet immer häufiger über eine Distanz statt. Sowohl dem Sender, als auch dem Empfänger fehlt die Rückmeldung von Mimik und Gestik. Dafür treten z.B. Sprache oder Emoticons an ihre Stelle. Doch wie werden die eingesetzt und gedeutet? Klar und unmissverständlich? Erreiche ich die richtigen Mitarbeiter mit den Medien? Ist die Führungskraft fit in der technischen Handhabung? Kurz gefragt: sind die Beteiligten genügend darauf vorbereitet? Nur wenn die Kommunikation auf der Sachebene klar ist und ausserdem die Beziehungseben stimmt, können Störungen vermieden werden.
Schauen wir uns das Thema Mitarbeiterkommunikation in Unternehmen an, stellen wir schnell fest, das es hier einen großen Nachholbedarf gibt. Eine mangelhafte Kommunikation führt zu Unternehmenskosten.
Kosten entstehen durch:
- Reibungsverluste
- Missverständnisse
- Parallelarbeiten
Lassen wir zukünftig Profis an unser Herz bzw. Unternehmen, die alle Glieder mit ausreichend Blut versorgen, damit wir die Leistung erbringen können, die erwartet wird. Stärken wir die Beziehungsebene der Führungskräfte und bereiten sie auf das Thema Mitarbeiterkommunikation vernünftig vor.