Kleine Betriebe, wie eine Arztpraxis, eine Anwaltskanzlei, das Ingenieurbüro, der Einzelhändler oder der Handwerksbetrieb, haben zwar jemanden, der die Löhne macht, doch fehlt ihnen oft eine Personalentwicklung. Die Folge: häufig fehlt eine strategische und zielführende Entwicklung der MitarbeiterInnen. Daher haben es gerade diese Betriebe schwierig, Angestellte zu halten bzw. zu bekommen. Denn Menschen wollen sich entwickeln. Das liegt in unserer Natur. Daher ist Personalentwicklung für alle ein Thema.
Notwendigkeit einer Personalentwicklung für alle
Jetzt fragen sich vermutlich einige, ob das wirklich notwendig ist? Meine klare Antwort: ja. Denn wie will sich ein Unternehmen entwickeln, ohne dass sich die Mitarbeiter entwickeln. Natürlich kann ich einen Angestellten auf ein Seminar schicken, wo er eine ISO-Norm lernt, die Vernetzung eines Haushaltes kennenlernt oder auf Änderungen bei der Kostenrechnung vorbereitet wird. Doch wie sieht es mit der Strategie dahinter aus? Personalentwicklung fängt bei der Personalauswahl an und endet mit der Verabschiedung des Mitarbeiters.
Emotionale Bindung
Potentielle Mitarbeiter entscheiden sich heute für ein Unternehmen aus verschiedenen Gründen: angemessenes Gehalt, persönliche Entfaltung und die Entwicklungsmöglichkeit. Um so höher die emotionale Bindung ist, um so länger bleiben die Mitarbeiter dem Unternehmen erhalten.
Personalentwicklung macht also aus verschiedenen Punkten Sinn:
- gute Mitarbeiter zu bekommen
- motivierte Mitarbeiter zu haben
- Mitarbeiter, die positiv über das Unternehmen sprechen
- Mitarbeiter, deren Fertigkeiten und Kompetenzen, dem entsprechen, was gefordert wird
- loyale Mitarbeiter
Hierfür ist es selbstverständlich notwendig, dass der Vorgesetzte und die Personalentwicklung „Hand in Hand“ arbeiten.
Die Umsetzung
Jetzt können Sie sagen, ist ja alles schön, gut und wichtig, doch können sich das kleinere Betriebe finanziell gar nicht leisten. Ich sage, stellen Sie die richtige Frage: wie kann man sich das leisten? Teilen Sie sich doch eine Personalentwicklung mit anderen Unternehmen. Mein Steuerberater ist ja auch nicht bei mir angestellt, sondern ich kaufe seine Dienstleistung, sein know how ein. Bilden Sie eine Kooperation mit anderen Betrieben, um eine gemeinsame Personalentwicklung zu betreiben.
Hören wir auf, darüber zu sprechen, warum etwas nicht geht, sondern fragen uns lieber, wie es funktionieren kann.
Unternehmens-Scout
Nur allzu häufig merken kleine Unternehmen gar nicht, das etwas nicht rund läuft. Ein Beispiel: eine größere Kanzlei merkt nicht, dass die Bürovorsteherin mit ihrer Aufgabe völlig überfordert ist und mehrere Teams gegeneinander arbeiten, anstatt zusammen. Das kostet Energie, Arbeitszeit und Motivation. Hier hilft ein Blick durch eine externe Brille, um solche Punkte schnell aufzudecken und gegensteuern zu können. Wir nennen das Unternehmens-Scout. Jemand, der von aussen die Stärken, Schwächen und Potentiale betrachtet.
Wir sollten uns häufiger hinterfragen und den Blick von aussen wagen. Nur, wenn wir uns kritisch hinterfragen, können wir besser werden. Wer immer nur das gleiche tut, wird sich nicht verbessern können. Wir alle hören gerne, wenn jemand sagt, wie gut wir etwas machen. Doch wir wachsen an den Dingen, die wir verändern sollten.
Personalentwicklung für alle trägt zum Wachsen bei. Und Unternehmen und Menschen wollen wachsen.
Ihnen wünsche ich den Mut, den nächsten Schritt zu gehen.