Wer Menschen führen will, muss Menschen lieben. Wenn mir Menschen egal sind, werde ich Ergebnisse steuern können, aber keine MitarbeiterInnen. Was bringt es den Angestellten, wenn ihr Chef ein Fachexperte ist, ihm jedoch der „Zugang“ zu den Menschen fehlt? MitarbeiterInnen wollen Wertschätzung empfinden.
Wertschätzung
Was ist überhaupt Wertschätzung? Der Begriff beinhaltet das Wort Wert. Ich schätze den Wert des Menschen. Es ist eine Bewertung. Und zwar eine positive Bewertung eines Menschen. Ich wertschätze beispielsweise seine fachlichen Kompetenzen oder seine Kreativität. Diese innere Haltung drückt sich dann in Achtung und Respekt gegenüber der anderen Person aus. Ist dies nicht gegeben, wird es mir nicht möglich sein, wertschätzend mit meinem Gegenüber zu sein.
Menschen zu lieben befähigt mich eher die Einmaligkeit zu sehen, Fähigkeiten zu erkennen, auch wenn der/die MitarbeiterIn sie noch gar nicht sieht. Damit ist keine Blindheit gemeint, denn ich muss Verhalten, was nicht ok ist, ansprechen.
Achtsamkeit
Menschen wollen gesehen werden. Wir streben nach Aufmerksamkeit. Dafür sind Achtsamkeit und Wertschätzung von Seiten der Führungskraft erforderlich. Ich glaube, dass viele Vorgesetzte sich dem bewusst sind. Doch gibt es zwei Aspekte, die dem entgegenstehen können:
- fehlende Wertschätzung gegenüber der eigenen Person
- Stress
Die innere Wertschätzung
Damit ist die Achtung meiner eigenen Person gemeint. Also die Anerkennung meiner Stärken, Schwächen und Werte. Mich selbst anzunehmen und wertzuschätzen ist eine wichtige Voraussetzung. Nur, wenn ich meinen Wert erkenne, kann ich diesen auch bei anderen Menschen sehen.
Stress
Stress führt dazu, dass wir einen Tunnelblick bekommen. Wir fokussieren uns auf die Ergebnisse und blenden damit die Menschen aus. Wir nehmen sie nicht mehr richtig wahr. Unser Blickfeld ist so sehr eingeschränkt, dass wir vergessen, unseren MitarbeiterInnen Feedback zu geben. Die Achtsamkeit und die damit verbundene Wertschätzung, ist ausserhalb des Sichtfeldes.
Fazit
Wertschätzung ist immer etwas sehr persönliches. Wenn mir an meinem Gegenüber wirklich was liegt, zeige ich ihm/ihr, dass ich die Arbeit und die Person schätze. Dazu gehört auch Kritik. Denn ich kritisiere Menschen wertschätzend, an denen mit was liegt. Dazu kann Feedback ein sehr starkes Instrument sein.